Zur 50. Sitzung der AG innerhalb der Lebensmittelchemischen Gesellschaft kamen am 3. September in Freising rund 60 Teilnehmende zusammen. Der Obmann der AG, PD Dr. Martin Steinhaus vom Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der TU München (Leibniz-LSB@TUM), stellte ein lukratives Programm zusammen.
Die „Current Trends in the Food and Flavour Industry“ erläuterte Dr. Gerhard Krammer, Symrise, Holzminden. Er beleuchtete die vier Segmente des holistischen Lebensmittelqualitätskonzepts. Hierzu zählen: 1. Aroma und Geschmack, 2. Ernährung und Gesundheit, 3. Nachhaltigkeit und Ressourcen sowie 4. Rechtliche Regelungen und Deklaration. Sie sind essenziell, wenn es um den authentischen Geschmack und authentische Etikettierung geht, denn diese sind Schlüsselkriterien für die Vermarktung zukünftiger Produkte. Gerade CO2-Fußabdruck und die Nutzung erneuerbarer Quellen spielen zunehmend eine wichtige Rolle. Selbstverständlich heißt es auch, einen Blick auf neue Aromaquellen zu werfen, wobei das Thema Novel Food nicht außer Acht gelassen werden darf.
Frauke Kirsch, Fa. Hertz & Selck, Hamburg, zeigte eindrücklich auf, was sich bezüglich Aromastoffe im EU-Recht im Wandel der Zeiten verändert hat und welche Aufgaben demnächst zu bearbeiten sind. Hierzu zählt z. B. das Thema Raucharomen. So erläuterte sie: Raucharomen sind von Schadstoffen gereinigter Rauch und daher „gesünder“ als das Räuchern. Jetzt ist zu erwarten, dass als Ersatz für Raucharomen vermehrt wieder geräuchert wird, da neuerdings der Grundsatz gilt, dass Raucharomen, die eine genotoxische Substanz enthalten, nicht verwendet werden dürfen, auch wenn das Aroma als solches keinen derartigen Effekt zeigt.