Der IFS ist für seine weltweit anerkannten Produktsicherheits- und Qualitätsstandards und -programme für Unternehmen innerhalb der Lebensmittel- und Konsumgüterlieferkette bekannt. Viele Einzelhändler und Markeninhaber vertrauen auf die IFS-Zertifizierung, anhand derer beurteilt werden kann, ob Lieferanten von Eigenmarken und Markenprodukten sichere und qualitativ hochwertige Produkte in Übereinstimmung mit Kundenspezifikationen liefern.
Das Portfolio wurde nun um das Product Integrity Assessment (PIA) Programm erweitert. Lebensmittelbetrug ist aufgrund von globalen und komplexen Lieferketten zu einer zunehmend signifikanten Herausforderung für das Qualitätsmanagement in der Lebensmittelwirtschaft geworden. Im Fall derartiger Betrugsfälle ist die Integrität und Authentizität von Lebensmitteln strapaziert. Kritische Meldungen zu gefälschtem Honig, Olivenöl oder Fleisch verfestigen sich bei Verbrauchern und gefährden die Reputation einer ganzen Branche. Aus diesem Grund hat der IFS sein Portfolio um ein branchenspezifisches Bewertungsprogramm erweitert. Das IFS PIA überprüft das Risikomanagement eines Unternehmens entlang der gesamten Wertschöpfungskette bezüglich seiner Produktintegrität. Es zielt darauf ab, das Bewusstsein für Produktintegrität zu schärfen und Risiken in Bezug auf Produktintegrität und Lebensmittelbetrug innerhalb der Lieferkette zu kontrollieren. IFS PIA bewertet nicht nur die Produktionsprozesse in der Produktionsstätte, sondern auch die Verwaltungsverfahren, die Lieferkette, so wie den Umgang des Unternehmens mit rohstoffbezogenen Risiken.
IFS PIA stellt die Frage: Ist das Unternehmen in der Lage, die Kundenspezifikation so zu erfüllen, dass ein Produkt alles, was kommuniziert wird und was auf dieser Grundlage erwartet werden kann, vollständig erfüllt?
Das Programm ist ein Benchmark-Assessment für das Integritätsmanagement von Lebensmitteln und daher kein Zertifizierungsstandard. Das Unternehmen entscheidet, wie es die Anforderungen erfüllt, je nach den Erwartungen der Kunden und dem akzeptierten Compliance-Niveau. Das IFS-PIA-Programm eignet sich für alle Unternehmen, unabhängig davon, ob sie groß, mittelgroß oder klein sind.
IFS PIA hat das Ziel, die Lieferkette des untersuchten Unternehmens dahingehend zu überprüfen, an welchen Stellen entlang der Supply Chain potenzielle Risiken bestehen, die die Produktintegrität der hergestellten Lebensmittel gefährden könnten. Auf diese Weise können mithilfe von IFS PIA die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels sowie rechtliche Ansprüche an die Integrität und die Erzeugung eines Lebensmittels überprüft werden.
Die Bewertung anhand der IFS PIA-Checkliste, einem Bewertungsbericht und Bewertungsscore, einem Maßnahmenplan und einem professionellen Fazit des Assessors gibt Einblicke in das Management der Produktintegrität im Unternehmen. Der Bewertungsscore dient als Indikator für den Grad der Übereinstimmung mit dem Benchmark.
Risiken sowie Schwachstellen entlang der Food Value Chain des Unternehmens, werden ganzheitlich und stufenübergreifend unter besonderer Berücksichtigung folgender Fragestellungen betrachtet:
• Engagement des Managements
• Lieferkette und Zulieferer
• Claims und Zertifikate
• Risikomanagement
• Rückverfolgbarkeit und Rückruf
• Managementsystem für Produktintegrität
• Produktintegrität Finanzmanagement
Das Unternehmen erhält im Vorfeld des Assessments einen Fragebogen über seine Produkte, kritischen Rohstoffe und die vom Unternehmen ausgelobten Produktsiegel („Claims“). Diese Informationen dienen dem Auditor zur Vorbereitung des Assessments, um rohstoffbezogene Risikoanalysen zu erstellen. Die Einzelhändler, die Kunden des Unternehmens sind, werden vom IFS eingeladen, eine Produktspezifikation für das Assessment einzureichen. Die Vor-Ort-Bewertung wird von einem vom IFS geschulten und zugelassenen Prüfer durchgeführt.
Im Ergebnis beschreibt das Assessment den Reifegrad des Produktintegritätsmanagements eines Unternehmens anhand von fünf Bewertungsstufen und spiegelt so der Unternehmensleitung wider, wie das Unternehmen im Risikomanagement aufgestellt ist.
Es werden je nach Bewertung +20 Punkte (A-Bewertung) bis –20 Punkte (D-Bewertung) vergeben. Es gibt kein „Bestanden“ bzw. „Nicht bestanden“. Dieser differenzierte Ansatz bedeutet, dass auch für eine „teilweise Erfüllung" Punkte vergeben werden können. Dies ermöglicht es dem Prüfer, Verbesserungsmöglichkeiten anzusprechen, ohne dass dies einen signifikanten negativen Einfluss auf das Endergebnis der Bewertung hat.
Zusätzlich zu dieser Punktevergabe kann der Prüfer entscheiden, dem Unternehmen eine „K. o."- (Knock-out) oder „Major"-Nichtkonformität zu geben. Eine K.-o.-Nichtkonformität kann für jede Anforderung vergeben werden, bei der ein vorsätzliches Produktintegritätsproblem (Betrug) festgestellt wurde. Eine Major-Nichtkonformität kann für jede Anforderung vergeben werden, bei der ein ungewolltes Produktintegritätsproblem festgestellt wurde.
Der Bewertungszyklus von IFS PIA richtet sich nach dem Endergebnis, welches in vier verschiedene Stufen gegliedert ist. Für jede dieser Stufen gibt es einen anderen Bewertungszyklus, der von sechs Monaten bis zu drei Jahren reicht.
Das Reporting schließt mit einer Risikobetrachtung und der Festlegung von Präventions- und Reaktionsmaßnahmen ab. Es bietet damit die Möglichkeit, Korrekturmaßnahmen und Lösungsszenarien basierend auf konkret festgelegten Empfehlungen zu erarbeiten.
Die Anwendungsbereiche des IFS IPA sind vielfältig: Alle Arten der Lebensmittelverarbeitung können analysiert werden, zum Beispiel die bereits genannten risikogefährdeten Produkte Honig und Fleisch, aber zum Beispiel auch Süßwaren. Mithilfe von IFS PIA kann das jeweilige Produkt mit besonderem Augenmerk auf die eingeset
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