sweets processing 11-12/2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Hanfpapier für die Verpackung von morgen

Eine hohe Zug-, Reiß- und Nassfestigkeit sowie eine gute Recyclingfähigkeit zeichnen das Papier Gmund Hanf aus. Dies würdigt auch der deutsche Nachhaltigkeitspreis, mit dem das bayrische Familienunternehmen Gmund Papier im vergangenen Jahr für die industrielle Produktion des Hanfpapiers als Verpackungsalternative ausgezeichnet wurde.

Von Anja Ashauer


Ein ökologisches und kreatives Papier, aus europäischem Hanf hergestellt, ist Gmund Hanf aus 100 % Cannabis-Zellstoff. Die langen Fasern des Hanfs, die für die Papierproduktion eine Herausforderung darstellen, machen das Material zugleich fest im Gefüge und besonders weich in der Haptik. Die Oberfläche ist wild und wolkig – Natur pur.

Der Entwicklung vorausgegangen war die Herstellung eines Papiers für die Bio-Cycle-Kollektion des Unternehmens, das zu bis zu 50 % aus Cannabis-Zellstoff besteht. Heute umfasst das Portfolio Gmund Hanf 100 %, Gmund Hanf 50 % mit recycelten Papierfasern sowie Gmund Hanf 10 % mit reinem Zellstoff. Die Papiere werden ohne Farbstoffe produziert, sind in den Grammaturen 120 g/m² und 320 g/m² erhältlich und eignen sich für alle gängigen Drucktechniken.

Für die industrielle Produktion des Hanfpapiers als Verpackungsalternative erhielt Gmund Papier den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Hanf bietet eine Reihe ökologischer Vorteile: Die Fasern sind resistenter, können häufiger geerntet und recycelt werden und benötigen keine schädlichen Pflanzenschutzmittel. Die Sonderauszeichnung für besonders innovative und nachhaltige Verpackungsideen wurde zum dritten Mal von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Rewe Group vergeben.

Hanf wurde schon früh in der Geschichte der menschlichen Zivilisation zur Papierherstellung genutzt. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Großteil des weltweit produzierten Papiers mit Hanffasern hergestellt. So auch die Gutenberg-Bibel. Nachdem der Hanfanbau in vielen Ländern verboten wurde, verschwand auch das Hanfpapier. Mittlerweile ist der Anbau von Nutzhanf in weiten Teilen Europas wieder erlaubt.

Aufgrund seiner problemlosen Zucht und vollständigen Nutzbarkeit ist Hanf (Cannabis) als nachwachsender Rohstoff beliebt. Es werden keine Herbizide benötigt, weil die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen den Boden vollständig beschatten, sodass kein Unkraut mehr Licht findet. Zudem ist er besonders schädlingsresistent und pflegeleicht. Hanf produziert mehr Biomasse als jede andere heimische Nutzpflanze. Der in der Wirtschaft sehr vielseitig einsetzbare Hanf wird wegen seiner hohen Haltbarkeit, Umweltverträglichkeit und niedrigen Energiebilanz geschätzt.

 

http://www.gmund.com


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