Die Vemag Maschinenbau GmbH gehört zu den führenden Maschinenherstellern für das Füllen, Portionieren, Teilen, Formen und Ablegen pastöser Lebensmittel, Teige und Massen. Das Spektrum reicht von handwerklichen Lösungen bis zu hochindustrialisierten Anwendungen und modularen Produktionslinien. Maßgeblicher Erfolgsfaktor ist der schonende, wirtschaftliche Umgang mit Rohstoffen und die effiziente Flexibilität für den individuellen Kundenbedarf.
Von Dr. Bernhard Reichenbach
Seit 75 Jahren entwickelt und produziert die in Verden/Aller ansässige Vemag Maschinenbau GmbH Maschinensysteme für Nahrungsmittelindustrie und -handwerk. Mit seinen gezielt auf die Kundenbedürfnisse fokussierten Lösungen im Bereich Füllen, Portionieren, Formen und Ablegen von Lebens-mitteln hat das Unternehmen mittlerweile Platz 25 des Top-Rankings des deutschen Mittelstandes erreicht. Gegründet wurde es 1944 – noch im vorletzten Jahr der Kriegswirren – als Holz- und Gerätebaugesellschaft mbH, und 1950 firmierte es in Vemag Verdener Maschinen- und Apparatebau GmbH um.
Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich aus dem Hersteller für vielseitige Investitions- und Nutz-artikel – darunter Kirchturmuhren und Honigschleudern – der Innovationsführer für Portioniertechnik und ein weltweit agierendes Unternehmen. Heute verzeichnet Vemag einen Exportanteil von rund 85 % und beschäftigt mehr als 650 Mitarbeiter.
Ständig wachsendes Baukastensystem
Maßgeblich für den Erfolg war die Entwicklung des kontinuierlichen Portionierers für Industrie und Handwerk, um Teige oder Wurst-Brät zuverlässig und gleichmäßig zu füllen und transportieren. Ein weiterer Meilenstein war die Innovation der Förderkurventechnik – bis heute ein Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens. Die Förderkurve behandelt das Füllgut besonders schonend und optimiert die Gesamtkosten des Prozesses dank der Standfestigkeit der eingesetzten Technik. Diverse Typen von Förderkurven, alternativ aber auch Drehschieberpumpen, dienen als Kernkomponenten nur einem Ziel: Die Vakuumfüllmaschine soll in Verbindung mit passenden Vorsatzgeräten die Anforderungen des Kunden erfüllen und dessen Anwendung zum Erfolg verhelfen.
Die verschiedenen modularen Kombinationen ermöglichen nahezu uneingeschränkte Einsatzmöglichkeiten im Nahrungsmittelsektor, aber auch in anderen Bereichen. Das Spektrum reicht hier vom Abfüllen von Tiernahrung, pharmazeutischen Produkten und sogar, im zivilen Bereich, von Sprengstoff für den Bergbau.
Die ursprüngliche Konzentration auf das traditionelle Handwerk wurde erweitert und das Programm mittels eines ständig wachsenden Baukastensystems schnell auf industrielle Anwendungen ausgedehnt, um dem zunehmenden Bedarf auf dem Gebiet der Nahrungsmittelproduktion und den ständig wachsenden Betriebsgrößen besser Rechnung tragen zu können. Vemag hat sein Portfolio inzwischen von Vakuumfüllmaschinen um Vorsatzgeräte, Service und Beratung auf ganzheitliche Kundenbedürfnisse erweitert und bietet nun
Gesamtlösungen im Bereich Portionieren, Füllen, Formen, Ablegen und Einlegen von flüssigen bis zu pastösen Massen.
Dank der technischen Innovationen und flexibler, individueller Einsatzmöglichkeiten manifestierte sich der Erfolg des Unternehmens auf internationaler Ebene bereits frühzeitig. Auslandsaktivitäten durch Vertretungen vor Ort sowie über gegründete Vertriebs- und Servicegesellschaften wurden erfolgreich realisiert mit dem Ziel, den Kunden weltweit einen
besonderen Service zu bieten. Mittlerweile ist Vemag in über 80 Ländern vertreten.
Die Stärke des kontinuierlich wachsenden Unternehmens liegt darin, stets die Anforderungen der Kunden im Auge zu haben. Dies beinhaltet individuelle Beratung, technologischen Support, Wissenstransfer und Schulungsmöglichkeiten, auch vor Ort. Kundenerfahrungen und -bedürfnisse bei der Neu- und Weiterentwicklung von Maschinen und Vorsatzgeräten einfließen zu lassen, trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei.
„Wir sind für unsere Kunden vor Ort und hören genau zu, welche individuellen Bedürfnisse bestehen – sowohl von Maschinen- als auch von Serviceseite“, betont der Vorsitzende Geschäftsführer Dr. Niclas Rathmann. „Trotz Wachstum und entsprechend zu-nehmenden Herausforderungen müs-sen wir unsere Sinne schärfen und auf unsere Kernaufgabe fokussiert bleiben: die richtigen Lösungen zur rich-tigen Zeit unter minimierten Risiken für unsere Kunden zu bieten. Um dies zu erreichen, müssen wir schneller,
flexibler und wacher sein als kleinere Unternehmen. Wir haben daher den Anspruch, unsere Organisation so zu formen, dass jeder im Hause Vemag die gleiche Verpflichtung spürt:
nämlich für unsere Kunden etwas bewegen und umsetzen zu wollen, um dabei etwas Besonderes für sie zu erreichen.“
Kundennähe demonstriert Vemag auch auf Messen wie der Südback in Stuttgart, wo das Unternehmen kürzlich mit diversen Neu- und Weiterentwicklungen vertreten war. Ein Beispiel ist der Teigportionierer Robot500 in Kombination mit der Abschneidevorrichtung ASV811, die ein „Dreamteam“ für die Back- und Süßwarenproduktion bilden. Das System verarbeitet neben allen feinen Teigen auch pastöse Massen wie Snackteige, Füllungen, Frucht- sowie Proteinmassen und dergleichen.
Die kompakte Gerätekombination für das Abteilen und Ausbringen von Teigen und Massen bietet viele Vorteile für die flexible Handhabung. Besonders hervorzuheben ist die
Gewichtsgenauigkeit, mit der das System abteilt und so die exakte Portionierung selbst kleiner Gebäck- oder Süßwarenmassen ermöglicht. Herzstück sind die Vemag-Förderkurven, die nach dem Doppelspindelprinzip arbeiten. Dies sorgt für schonende Produktförderung und hohe Gewichtsgenauigkeit für jede Masse.
Eine ideale Ergänzung für den Robot500 stellt der Füllstromteiler FST883 dar. Er portioniert Massen sehr gewichtsgenau und flexibel. Konzipiert als Vorsatzgerät für Vemag-Teigportionierer, wird der Füllstromteiler direkt an den Auslauf der Maschine montiert. Die Verbindung zur weiteren Verarbeitungsstufe erfolgt über Schläuche oder Rohre. Das System lässt sich individuell an jede gewünschte Anwendungssituation anpassen: Frei wählbar ist sowohl die Anzahl der Auslässe als auch die Form des Endprodukts. Die Abtrennung erfolgt per Messer, je nach Kundenwunsch und Viskosität des Produkts auch mittels Draht.