sweets processing 11-12/2019

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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„Die Industrie muss Teil der Lösung sein“

Unter dem Motto „Creating tomorrow together“ trafen sich über 800 Entscheidungsträger und Partner der weltweiten Nahrungsmittel- und Mobilitätsindustrie an den zweiten Networking Days von Bühler am Sitz des Unternehmens in Uzwil/Schweiz. Im Zentrum stand die Frage, wie die Weltbevölkerung 2050 nachhaltig und gesund ernährt werden kann.


Die zweiten Bühler Networking Days standen unter dem Motto „Creating tomorrow together“. Sie boten Unternehmen, Industriepartnern, Wissenschaftlern und Start-ups ein Forum, um Ideen auszutauschen und die Zusammen-arbeit zu fördern. Der Fokus lag dabei auf zwei Schlüsselfragen: Wie kann im Jahr 2050 eine Welt­bevölkerung von fast zehn Milliarden nachhaltig und gesund ernährt werden? Und wie lässt sich deren Mobilität sicherstellen?

Stefan Scheiber, CEO der Bühler Group, sagte vor über 800 Führungskräften und Experten von 500 Firmen aus über 80 Ländern: „Wir sind bereit, die Herausforderung anzunehmen. Und wir sind überzeugt: Jetzt ist der Zeitpunkt, um nachhaltige Geschäftsfelder mit nachhaltigen Lösungen aufzubauen. Aber die Zeit wird knapp. Deshalb haben wir unsere Nachhaltigkeitsziele nochmals erhöht. Unser Ziel ist, den Energieverbrauch, den Wasserkonsum und den Abfall in den Wertschöpfungsketten unserer Kunden um 50 Prozent zu senken. Kein Unternehmen schafft das alleine. Dazu brauchen wir eine breite Zusammenarbeit zwischen allen Sektoren und ­allen Teilen der Welt.“

Die Weltbevölkerung wird, Prognosen zufolge, bis 2050 auf 9,8 Milliarden Menschen anwachsen. 70 % von ihnen werden in urbanen Zentren leben. Diese Verschiebungen werden die Nahrungsmittel- und Transportsysteme noch stärker als bisher belasten. Demnach seien jetzt fundamentale Änderungen gefragt, wie Sunny Verghese, Group CEO von Olam Inter­national und Vorsitzender des World Business Council for Sustainable ­Development, betonte. Er unterstrich die Wichtigkeit der Herausforde-rungen: „Wir können Nahrungs- und ­Futtermittel sowie die Ballaststoffe für uns alle nicht produzieren, wenn wir den Planeten zerstören“, sagte er. „Wir müssen Alternativen auf einer nachhaltigeren Grundlage finden. Wir können nicht einfach so weiter-machen wie bisher. Den Status quo dürfen wir nicht akzeptieren.“

Mit der Klimaerwärmung und dem Bevölkerungswachstum werden sich viele heutige Produktionssysteme nicht mehr aufrechterhalten lassen – diese Botschaft war während der drei­tägigen Veranstaltung immer wieder zu vernehmen. Auch Dr. Gro Harlem Brundtland, frühere norwegische ­Premierministerin und ehemalige ­Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, appellierte an das Auditorium: „Es gibt keinen Weg zurück. Der Privatsektor muss sich engagieren, und zwar stärker als je zuvor. Ohne die Ressourcen, das Fachwissen, die Technologie und die Ideen der Wirtschaft können wir diese Herausforderungen nicht lösen.“

Das Potenzial der Unternehmen an den Bühler Networking Days war enorm. Zusammen ernähren sie jeden Tag vier Milliarden Menschen – ein starker Hebel für Veränderung. Die ­Initiativen der Firmen könnten also ­einen tragenden Einfluss haben. „Hier kommen Leute zusammen, welche die drei wichtigsten Verursacher von CO2-Emissionen beeinflussen“, erklärte Ian Roberts, Chief Technology Officer von Bühler. Ein Drittel aller ­globalen CO2-Emissionen entstehen durch Gebäude, ein Drittel durch ­Mobilität und ein Drittel durch die Landwirtschaft, so Roberts. Und aus allen drei Bereichen waren die wichtigsten Akteure in Uzwil vertreten.

Roberts führte weiter aus: „Die Technologie kann eine riesige Rolle spielen. Aber nur mit ihr schaffen wir diese Herausforderungen nicht. Wir müssen über die Grenzen von Wertschöpfungsketten und Systemen hinausdenken und zusammenarbeiten.“ Bühler schafft heute schon Netzwerke mit Industriepartnern, Forschungs-instituten, Hochschulen, Start-ups und gemeinnützigen Organisationen. Die insgesamt 29 Anwendungs- und Ausbildungszentren von Bühler dienen in diesem Zusammenhang als weltumspannendes Innovationsnetz.

Die Nahrungsmittel der Zukunft könnten etwa in Fermentierungstanks wachsen anstatt auf Feldern und im Ozean. Sowohl bahnbrechende Projekte aus der Industrie wie auch Marktneulinge entwickeln mit Hilfe von Bioproduktion und den Fortschritten in der Digitalisierung neue Technolo-gien, um die Landwirtschaft zu revolutionieren und die Erträge zu steigern.

Niemand verkörpere den Geist der Bühler Networking Days besser als Isabel Wijsen, so der Moderator. Mit zehn Jahren gründete sie mit ihrer Schwester die ­Bewegung „Bye Bye Plastic Bags” in ihrer Heimat Bali. Ihnen gelang es, Einweg-Plastiksäcke von der Insel zu verbannen. Daraus ist eine weltweite Bewegung entstanden. Zum Abschluss der Tage zeigte sich Unternehmenschef Scheiber zuver­sichtlich: „Als Unternehmen und Individuen müssen wir uns heute fragen, wie wir Teil der Lösung sein können. Wir hoffen, dass die Bühler Net­working Days 2019 als Wendepunkt dienen. Die Probleme sind schwierig, aber wir können sie lösen.“


 

http://www.buhlergroup.com


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