Der polnische Confiserie-Hersteller Mieszko setzt beim Verpacken halbrunder Kirschpralinen auf eine TLM-Packstraße von Schubert. Mit der hochflexiblen Anlage kann das Unternehmen mehr als zwanzig verschiedene Verpackungskombinationen verarbeiten.
Gefüllte Pralinen sind die Spe-zialität des polnischen Confiserie-Herstellers Mieszko. Bei der Herausforderung, sowohl die Vorsortierung als auch den Verpackungsprozess zu automatisieren, profitiert das Unternehmen von der Erfahrung des Verpackungsspezialisten Schubert. Dessen Experten konstruierten für die sensiblen Produkte eine spezielle Rütteleinheit: Sie stellt die halbrunden Kirschpralinen schonend auf ihre flache Unterseite, bevor die Leckereien in der TLM-Pralinenpackstraße von Schubert zu verschiedensten Sortimenten zusammengestellt und verpackt werden.
Die Confiserie Mieszko entwickelt aus einer Tradition von mehr als 150 Jahren edle Pralinenkreationen. Zartschmelzende dunkle Schokolade, frische Früchte, knackige Nüsse und aromatische Gewürze wie Vanille oder Chili versprechen eine kulinarische Reise an exotische Plätze auf der ganzen Welt. Die Köstlichkeiten werden in zwei Produktionsstätten in Ratibor bei Kattowitz hergestellt.
Eine besonders beliebte Mieszko-Nascherei sind die Cherrissimo-Pralinen: Mit Schokolade umhüllt und in bunte Folie gewickelt, werden die halbrunden Kirschpralinen mit alkoholhaltiger Füllung vom kleinen Geschenkpäckchen bis zum großen Pralinensortiment angeboten. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plante das Unternehmen, den Verpackungsprozess stärker zu automatisieren.
Beim Verpacken der sensiblen Süßwaren ist sowohl ein sehr schonendes Produkthandling als auch eine hohe Formatvielfalt gefordert. Für diese Anforderungen entwickelten die Spezialisten von Schubert eine hochflexible TLM-Pralinenpackstraße mit einer neuartigen vorgelagerten Rütteleinheit. Diese übernimmt automatisch die Vorsortierung der halbrunden Pralinen, indem sie die Produkte besonders schonend auf ihre flache Unterseite stellt. So können die Leckereien anschließend richtig orientiert von den Pick-and-place-Robotern aufgenommen und in Kunststoff-Trays gesetzt werden.
Die fertig bestückten Trays werden in Doppelwandschachteln oder Faltschachteln gesetzt. Um die Faltschachteln beim Einlegen der Trays offenzuhalten, konstruierte Schubert eigens ein spezielles Spreizwerkzeug. Des Weiteren lassen sich in der An-lage auch nackte Produkte verpacken, indem sie – ohne Einsatz der Rütteleinheit – vom Tablett auf die Zuführbänder geschoben werden. Ein Wechsel zwischen den verschiedenen Verpackungskombinationen ist werkzeuglos und innerhalb von 15 bis 20 min möglich.
Tomasz Stiebler, Projektleiter bei Mieszko, ist mit dem Ergebnis hochzufrieden: „Die große Flexibilität der Anlage ist für uns optimal. Wir können mehr als zwanzig verschiedene Ver-packungskombinationen verarbeiten. Auch von der werkzeuglosen Umstellung zwischen den Formaten bin ich begeistert.“ Schubert ermöglicht bereits standardmäßig einen schnellen und einfachen Tausch der Roboterwerkzeuge ohne weitere Hilfsmittel.
Die neue TLM-Pralinenpackstraße besteht aus sechs Teilmaschinen. In der ersten werden die Kunststoff-Trays in die Kette eingesetzt. Daran schließen drei TLM-Teilmaschinen mit integrierten F4-Robotern an, die seitlich über drei Zuführwege beliefert werden. An jeder Zuführung sorgen jeweils drei hintereinandergeschaltete Bänder für die korrekte Position der verschiedenen Pralinensorten.
Michael Voelskow, verantwortlicher Sales Account Manager bei Schubert, erklärt die Funktion: „Das erste Zuführband liefert die umwickelten Pralinen unsortiert im Pulk an. Bei der Übergabe auf ein zweites Band positionieren sich die Produkte nicht mehr über-, sondern nebeneinander in eine einzige Lage. Das direkt anschließende dritte Band bewegt sich ruckartig zwei Schritte vor und einen Schritt zurück.“ Die Bewegung ist gerade so stark, dass korrekt positionierte Produkte nicht davon beeinflusst werden. Dagegen werden die auf der runden Seite liegenden Pralinen aus dem Gleichgewicht gebracht und drehen sich auf ihren flachen Boden.
Richtig positioniert, passieren die Pralinen ein Spreizband zur Vereinzelung. Ein Auflicht-Scanner erkennt die Position der Produkte. Das Bilderkennungssystem von Schubert wurde eigens für Verpackungsaufgaben bei großen Produktband-breiten entwickelt. So lässt sich nicht nur die Lage der Produkte berechnen, sondern auch die Qualität wird beurteilt: Nur einwandfreie Pralinen werden von den Pick-and-place-Robotern aufgenommen und in die bereitgestellten Kunststoff-Trays gelegt.
Um die sensiblen Produkte sicher zu verpacken, verfügen die F4-Roboter in der Anlage über individuell konstruierte Werkzeuge. Weiche, halbschalenförmige Greifer, die exakt der Form der halbrunden Mieszko-Leckereien angepasst sind und mit Vakuum arbeiten, sorgen für das schonende Umsetzen der Pralinen vom Band in die Kunststoff-Trays. Anschließend setzen F2-Füllroboter die befüllten Trays in bereits aufgerichtete Doppelwandschachteln und legen je nach Format zum Schutz der Produkte Polsterpapiere auf.
Realisierbar sind in Zukunft auch noch weitere Verpackungsvarianten, wie beispielsweise Trays für sehr kleine Chargen, die von Hand in die Kette eingelegt werden. Mit der neuen Pralinenpackstraße hat Mieszko den komplexen Verpackungsprozess seiner Cherrissimo-Pralinen stark erweitert und kann nun die Produktion deutlich steigern.
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