Zum Programm des Kölner Spezialmaschinenherstellers Wilhelm Rasch gehören neben Verpackungssystemen für Süßwaren auch Temperiermaschinen für Schokoladenmassen und Fettglasuren. Dank hoher Qualitätsansprüche, Innovationskraft und einem ausgefeilten Service-Netzwerk kann das Unternehmen seinen Kunden weltweit effiziente Lösungen für deren Produkte bieten.
Von Dr. Bernhard Reichenbach
Kundenspezifische Verpackungs- und Produktionslösungen für die Süßwarenindustrie sind seit über 60 Jahren das Metier der Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG in Köln. Das 60-Mitarbeiter-Unternehmen versteht sich als weltweit agierender, hochspezialisierter System-anbieter für maßgeschneiderte, auf die jeweiligen Produkte der Kunden abgestimmte Lösungen „Made in Germany“. Zu deren wesentlichen Kennzeichen gehören Solidität, Langlebigkeit und Wertbeständigkeit.
Neben den eigentlichen Verpackungs- und Wickelmaschinen für Süßwaren aller Formen entwickelt Rasch ebenfalls maßgeschneiderte Zuführ- und Abtransportsysteme. Auch im Bereich Produktion können die Kunden auf das Know-how der Kölner zählen: Ihre Temperiermaschinen, Schokoladenmassepumpen und -hähne sind gefragte Komponenten für die Herstellung hochwertiger Confiserieprodukte.
Die Spezial-Temperiermaschine Type TR, beispielsweise, die in fünf Ausführungen im Leistungsbereich zwischen 500 und 2.500 kg/h angeboten wird, ist eine Vorkristallisiermaschine für Schokoladen- und Compoundmassen, Fettglasuren und ähnliche Fettgemenge. „Sie erfüllt optimal die Bedingungen für das Vorkristallisieren, die Bildung sehr kleiner, stabiler Fettkristall-Modifikationen und deren gleichmäßige Verteilung in der Schmelze“, erläutert Tina Gerfer, die das Unternehmen in dritter Genera-tion leitet. Der Anwender kann der der Masse vor dem Temperieren auch Ingredienzien wie ganze Haselnüsse, Nusskernbruch und bedingt getrocknete Fruchtfleischstücke oder Krokantteilchen beigeben. „Die Typenreihe TR hat sich speziell beim Temperieren empfindlicher Nougatmassen bewährt“, merkt die Geschäftsführerin an. „Entstehen Bruch oder sonstiger Rework, kann dieser ganz einfach dem Vorratsbehälter wieder hinzugegeben werden. Somit ist eine Chargenrückverfolgbarkeit sichergestellt.“
Bei den ebenfalls erhältlichen Schokoladenmassepumpen handelt es sich um langsam laufende Flügelzellenpumpen mit vier Schiebern, mit denen sich warme Schokoladen- und Kakaomassen sowie Kakaobutter und Fettmassen aller Art fördern lassen. Die Förderleistungen liegen zwischen 300 und 20.000 kg/h, wobei Steigungshöhen bis 20 m und waagerechte Rohrleitungslängen bis 100 m möglich sind.
Hauptumsatzträger bei Rasch – mit einem Anteil von rund 75 % – sind indes Verpackungslösungen für Süßwaren aller Art, wie etwa gefüllte und ungefüllte Schokoladenprodukte oder Keks-, Waffel- und Marshmallow-Produkte. Die maximale Ausstoßleistung der effizienten Systeme liegt zwischen 55 und 400 Stück pro Minute. Das breite Spektrum reicht von Stand-alone-Maschinen für ein spezielles Produkt wie Schokoladen-Lollies oder -Eier, bis zu modular konzipierten, automatisierten Universal-Verpackungssystemen. Diese auf Wunsch mit moderner Servotechnik arbeitenden „Alleskönner“ sind ausgelegt für eine Vielzahl an Artikeln wie Tafeln, Kugeln, Fässer, Fläschchen oder Trüffel sowie Hohlfiguren. Die Produkte können in unterschiedlichen Faltungsarten verpackt werden, darunter Stirnfaltung, Bodeneinschlag oder Doppeldreheinschlag.
Die leicht zu bedienenden Maschinen, zu deren Stärken einfache Formatwechsel gehören, lassen sich mit weiteren Formatsätzen, Funktionen und Aggregaten auf- und nachrüsten. Bei Bedarf können sie auch ergänzt werden durch verschiedene maßgeschneiderte Zuführ- und Abtransportsysteme – von einfachen Zuführbändern über Ausrichteinheiten bis hin zu komplexen Pick-and-place-Systemen und voller Automatisierung. „Der Anteil an automatisierten Systemen steigt“, merkt Tina Gerfer an.
Die Kölner arbeiten stetig an der Erweiterung ihres Produktportfolios, denn ein wesentlicher Treiber für das künftige Wachstum des Unternehmens sind Innovationen. „Innovation bedeutet für uns jedoch nicht nur neue Maschinen zu entwickeln, vielmehr optimieren wir immer wieder unsere Produktionsprozesse“, sagt die Firmenchefin. „Wir setzen auf eine im Markt ungewöhnlich große Fertigungstiefe. Somit fließt unser Know-how schon frühzeitig in die Produktion einer georderten Maschine ein. Für den Kunden bedeutet dies niedrigere Herstellkosten für sein System aus einer Hand.“
Aufgrund des hohen Eigenfertigungsanteils hat Rasch stets einen großen Einfluss auf die Genauigkeit in den Produktionsprozessen, auf die passende Auswahl der Werkstoffe und auf den Einsatz der Fertigungsverfahren. „Dies ist die Grundlage, dass wir unsere hohen Qualitätsstandards erreichen“, betont Tina Gerfer.
Das Leistungsspektrum von Rasch beinhaltet auch den Formatsatzbau für die verschiedenen Süßwaren. Damit sich die oft hochwertigen und empfindlichen Produkte auch während des Verpackungsprozesses optimal und schonend verarbeiten lassen, setzen die Kölner auf die Präzisionsfertigung eines jeden Formatteils im eigenen Haus.
Unabhängig davon, ob der Kunde einen Formatsatz für eine vorhandene Maschine benötigt oder ein Format für eine neu erstandene Gebrauchtmaschine (wertige Gebrauchtmaschinen sind übrigens ein weiteres Standbein von Rasch): „Seine Produkte erhalten bei uns mithilfe moderner CAD- und CNC-Technik ihre maßgeschneiderten Hüllen“, erklärt Tina Gerfer. Die Formatteile werden auf Basis der 3D-Daten der Figur entwickelt. So sind Abweichungen, wie sie etwa beim Scannen oder Gießen auftreten können, ausgeschlossen.
Der Dienst am Kunden wird bei Rasch allgemein großgeschrieben. Service beginnt nicht erst mit dem Verkauf einer Maschine: Schon am Anfang eines Projektes stehen die Spezialisten aus Köln mit Rat und Tat zur Seite. Das Vertriebsteam ist darauf spezialisiert, insbesondere für Schokoladenhohlkörper die bestmögliche Geometrie zu empfehlen, um ein hochwertiges Verpackungsergebnis zu erzielen. Das Erstellen von Folienmaßskizzen ist automatisch Bestandteil eines Auftrages. „Wir begleiten den Kunden auf Wunsch von der Planung bis zur Inbetriebnahme seiner Temperier- oder Verpackungsanlage“, versichert die Geschäftsführerin.
Das Rasch-Serviceteam betreut Maschinen im weltweiten Einsatz. Inbetriebnahmen, Durchsichten, Umbauten, Erweiterungen mit Zusatzaggregaten und -formatsätzen, Auto-matisierungen, Überholungen, Reparaturen sowie Mitarbeiterschulung gehören ebenso zum Programm wie Notfalleinsätze in Störfällen.