Bildverarbeitungssysteme detektieren automatisch Schokoladenreste und Verschmutzungen in Gießformen und veranlassen die Ausschleusung der betroffenen Formen. Wegen des oft beschränkten Platzangebots fertigt das Berliner Unternehmen Bi-Ber die modularen Systeme in verschiedenen Konfigurationen.
Wo früher mechanische Stempel kontrollierten, ob die Gießform sauber war, wird heute industrielle Bildverarbeitungstechnik eingesetzt. Statt langer
Umrüstzeiten für den Einbau formspezifischer Stempel sind verschiedenste Formen nun im Speicher hinterlegt, zwischen denen jederzeit direkt gewechselt werden kann. Eine automatische Auswahl, zum Beispiel per RFID-Code, ist möglich. Auch neue Formen sind schnell ein-gelernt.
In marktüblichen Systemen werden Bildsensoren verschiedener Art eingesetzt. Farbkameras eignen sich jedoch am besten für die Formenleerkontrolle. Sie können Helligkeits- und Farbunterschiede zwischen Form und Verunreinigung besonders gut detektieren. Bi-Ber erreicht durch die Kombination von Megapixelkameras mit einer leistungsstarken Software die Identifikation von Verschmutzungen und Fremdkörpern schon ab etwa 1 mm² Ausdehnung, also weit unter den üblichen Toleranzen, die herstellerabhängig bei bis zu 5 mm² liegen. Bis zu 60 Formen werden pro Minute erfasst und analysiert.
Bi-Ber konfiguriert die Inline-In-spektionssysteme als sofort betriebsbereite Komplettlösung aus Soft- und Hardware. Alle Komponenten sind in einem kompakten Edelstahlschrank montiert, der direkt über das Transfersystem für die Leerformen gesetzt wird. Über integrierte Servicetüren können Anlagenbediener bei Bedarf in den Prozess eingreifen. Forderungen bezüglich der Fremdkörpersicherheit sind voll erfüllt, da sich keine Bedientechnik und keine verlierbaren Teile über dem Produkt befinden. Aufnahmetechnik und Beleuchtung sind durch eine Filterscheibe nach unten gegen die Leerformen abgeschirmt. Der Panel-PC mit Touchscreen zur Bedienung sitzt seitlich am Transfersystem.
Die jüngste Generation der Prüfsysteme weist diverse Verbesserungen auf. So können statt einer auch zwei Kameras eingesetzt werden. Dies ermöglicht geringere Arbeitsabstände und eine verminderte Bauhöhe. Auch die Flexibilität steigt, denn bei Bedarf lassen sich mit zwei Kameras bis zu 1.050 mm breite Formen überwachen. Das System erfasst die Formen vollständig bis an den Rand und mit geringen Verzerrungen. Anstelle von Leuchtstoffröhren wird nun wartungsarme LED-Technik verwandt, die zusätzlich Platz spart.
Die kompakte Auslegung ist vielen Anlagenbauern wichtig. Daher fertigt Bi-Ber seine Systeme für die Formenleerkontrolle jetzt auch in unterschiedlichen Konfigurationen und Größen. Die Standardausführung für 640 mm breite Formen ist in Förderrichtung 1.370 mm hoch und 600 mm lang. Alternativ können Schaltkasten und Panel-PC in einen separaten Schrank ausgelagert werden. Der Querschnitt des Kamera- und Beleuchtungsgehäuses beträgt 200 mm x 162 mm (Breite formabhängig). Es lässt sich sehr flexibel auch in Anlagen mit starken Platzbeschränkungen integrieren.
Die Systeme benötigen keine Auflagefläche für einen ganzen Schrankquerschnitt, sondern werden mit kundenspezifischen Haltewinkeln befestigt. Anstelle von Türen werden Revisionsklappen angebracht. Der etwa 1.000 mm hohe Schaltschrank mit der Bedientechnik kann in der zweigeteilten Ausführung frei platziert werden, zum Beispiel neben der Anlage.