„Strawberry Fields Forever“ – unweigerlich kommt dem Besucher der surreale Beatles-Hit in den Sinn, wenn er vor einer der ausgedehnten Erdbeerplantagen im Süden Spaniens steht, die bis zum Horizont reichen. Plantagen wie diese liefern das Rohmaterial für Produkte, wie sie die Lebensmittel-Großhandelsfirma SVZ International B. V. herstellt und vertreibt.
Von Dr. Bernhard Reichenbach
Das in Breda/Niederlande ansässige 500-Mitarbeiter-Unternehmen liefert an Nahrungsmittel- und Getränkehersteller weltweit Premium-Obst- und Gemüsezutaten. 1867 gegründet, ist SVZ seit 1986 Teil der niederländischen Royal-Cosun-Gruppe und erzielte 2017 einen Umsatz von 180 Mio. EUR.
Erdbeerprodukte machen einen großen Teil des Rotfrucht-Portfolios des Unternehmens aus. Die Erdbeeren unterschiedlicher Sorten stammen aus einem Netzwerk sorgfältig ausgewählter Anbaubetriebe in der südspanischen Region Huelva. Sie werden nahe dem Ursprung zeitnah zu Pürees und Püreekonzentraten verarbeitet, die europaweit an Kunden unter anderem aus dem Süß- und Backwarenbereich geliefert werden. Zum Programm gehören auch Saftkonzentrate sowie hochwertige NFC-(not-from-concentrate)-Produkte.
Das zur Herstellung der SVZ-Produkte verwendete Obst und Gemüse wird an Standorten in den USA, Polen, Belgien und Spanien erzeugt. „Sweets Processing“ besuchte die Produktionsstätte in Almonte bei Huelva sowie verschiedene Plantagen, die das Rohmaterial – neben Erdbeeren etwa auch Heidelbeeren – zuliefern.
Allein in Spanien hat SVZ 60 bis 70 zertifizierte Lieferanten, die unterschiedliche Qualitäten – etwa spezielle Zutaten für Babynahrung – beistellen. „Während der gesamten Saison arbeiten Experten von SVZ mit den Landwirten vor Ort zusammen, um diese im Hinblick auf optimierte Anbau- und Erntemethoden zu beraten und nachhaltig erzeugte Produkte auf konstant hohem Qualitätsniveau sicherzustellen“, berichtet Sustainability Manager Jobien Laurijsen. Visuelle und messtechnische Qualitätskontrolle Der gesamte Betriebsablauf ist neben maximierter Effizienz und Qualität auch auf Nachhaltigkeit bei Produk-tion und Lieferkettenmanagement ausgerichtet. „Bis Ende 2018 wollen wir eine zu 40 Prozent zertifiziert nachhaltige Geschäftstätigkeit erreichen“, betont Jobien Laurijssen.
In Almonte hat SVZ nach mehreren Jahren des Wachstums und steigender Nachfrage ein dreijähriges Investitionsprogramm gestartet. So soll die Jahreskapazität von 12.500 t auf 20.000 t gesteigert und die Produktpalette durch Himbeeren und Brombeeren sowie Gemüse wie Paprika, Gurken und Zucchini ergänzt werden.
Die Erdbeeren, die in der Saison zwischen November und Juni von den Plantagen im Werk Almonte ankommen, müssen zunächst durch eine visuelle und messtechnische Qualitätskontrolle. Es werden durchaus auch Früchte verarbeitet, die – etwa aufgrund ihrer Form – für den Frischemarkt ungeeignet sind, aber alle Anforderungen für die Weiterverarbeitung erfüllen. „So wird Verschwendung vermieden“, sagt Jobien Laurijsen.
Die Beeren werden dann zu verschiedenen Produktionslinien transportiert, gewaschen und erneut selektiert. Nach dem ersten Herstellungsschritt des Pürierens passiert das Vorpüree zwei Siebe- und Mischschritte, wobei Blätter und Samen entfernt werden. Anschließend wird es zur Sterilisation durch einen voluminösen Pasteurisator geführt. Das Endprodukt, Püree in verschiedenen Qualitätsstufen und Formaten, wird in aseptisch ausgestaltete Fässer gefüllt und in einen Kühlraum transportiert, bevor es zeitnah in gekühlter oder gefrorener Form versandt wird.