Im Bereich der Sackentleerung steht die Lebensmittelindustrie vor diversen Heraus- forderungen, die in der Praxis nicht immer ausreichend zu meistern sind. Dank einer neuartigen Sackaufgabestation von Motec sind nun insbesondere die Verunreinigung der Arbeitsplätze und der langsame Materialfluss beim Aufgeben klumpiger Schüttgüter Vergangenheit.
Nicht nur aufgrund des Arbeitsschutzes der Mitarbeiter, sondern auch zur Minimierung des Säuberungs- und Wartungsaufwands bei den umgebenden Anlagen ist es wichtig, dass bei der Sackaufgabe von Schüttgütern kein Staub entweicht. Doch auch auf dem heutigen Stand der Technik stellt dies nicht jedes System sicher. Der kritische Punkt ist meist eine konstruktionsbedingt in-effiziente Dimensionierung der Anlagen, die – vergleichbar mit einer
Küchen-Esse – nur Luft von unten nach oben saugen. Bei Stäuben, die sich während der Aufgabe in alle Richtungen bewegen, kann dieses Prinzip nicht zu maximaler Wirkung führen.
Die Motec GmbH im hessischen Büdingen nutzt zur Steigerung der Effizienz ihrer neuen Sackaufgabestation das Wirbelstromprinzip und erreicht so eine fast hundertprozentige Absaugung der freiwerdenden Schwebstäube. Mittels einer Wirbelstromhaube wird dabei der einströmende Absaugvolumenstrom über eine Kante abgelenkt und in Rotation versetzt. Die so erzeugte Luftwalze dreht sich mit hoher Umfangsgeschwindigkeit und verursacht auch über die relativ große Fläche der gesamten Haubenöffnung eine gleichmäßige, tiefe Stauberfassung. Der erforderliche Volumenstrom wird bei dem Motec-System über eine gesonderte Filteranlage bereitgestellt. Mittels dieser Wirbelstromhaube gelingt es dem Hersteller, die Stäube bereits an der Entstehungsstelle einzufangen und abzuleiten.
Im Rahmen der Auslegungsarbeiten konnten die Ingenieure der neuen Sackaufgabestation auch die bekannten Probleme von Fremdpartikeln im Produktstrom sowie klumpenbildender Schüttgüter lösen, indem sie ein Rüttelsieb direkt in die Anlage integrierten. Ein auf Gummipuffern gelagerter Vibrationsrahmen mit aufgespanntem Sieb über dem Aufgabetrichter wird durch einen Unwucht-motor in Schwingungen versetzt und lockert bereits während der Sackentleerung das Material auf. So werden Fremdkörper ausgesiebt und Produktklumpen effizient aufgelöst, so dass das Schüttgut mit konstanter Geschwindigkeit in den Aufgabetrichter der Station rieselt.
Um zu verhindern, dass Stäube zwischen Vibrationsrahmen und Unwuchtmotor austreten, setzt Motec hier eine Kompensatorfolie ein. Und auch in den Bereichen Wartungs- und Bedienfreundlichkeit überlässt der Hersteller nichts dem Zufall: Um die erreichten Feinheitsgrade zu regeln, ist das eingesetzte Sieb in verschiedenen Maschenweiten erhältlich und kann mit wenigen Handgriffen gewechselt oder zur Reinigung entnommen werden, indem einige Flügelmuttern von Hand gelöst werden.
Das gesamte System wird standardmäßig entsprechend der Lebensmittel-Norm EG 1935/2004 konstruiert und kann auf Kundenwunsch in einer ex-konformen Ausführung für Atex-Bereiche geliefert werden. Die neue Sackaufgabestation kann hinsichtlich Oberflächenbeschaffenheit, Anschlüssen und Dimensionierung problemlos an die kundenseitigen Anforderungen angepasst werden. Der Hersteller bietet dies ebenso an wie sämtliche Service-, Wartungs- und Ersatzteilleistungen.