Der Kakao- und Schokoladen-Spezialist Barry Callebaut steigert im Geschäftsjahr 2016/2017 Verkaufsmenge, Umsatz und Ergebnis. Der Konzerngewinn wächst um über 38 % auf 303 Mio. CHF.

Von Dr. Bernhard Reichenbach

Die Barry-Callebaut-Gruppe, der weltweit führende Hersteller hochwertiger Schokoladen- und Kakaoprodukte, vermeldet ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016/17. CEO Antoine de Saint-Affrique sagte im Rahmen der Bilanzpressekon­ferenz, die im Chocolate Academy Center am Unternehmenssitz in Zürich stattfand: „Ich freue mich, ein starkes Ergebnis präsentieren zu dürfen. Volumenwachstum und Profitabilität verzeichneten eine gute Performance in allen Regionen und Produktgruppen. Wir setzten unsere Strategie des ,smarten Wachstums’ konsequent um, was sich in der Verbesserung aller Finanzkennzahlen zeigt.“

Im Geschäftsjahr 2016/17, das am 31. August 2017 endete, steigerte die Gruppe die Verkaufsmenge um 4,4 % auf gut 1,9 Mio. t und lag damit klar über dem Wachstum des globalen Schokoladenmarkts (+ 0,1 %). Im vierten Quartal ergab sich eine Beschleu­nigung auf + 9,2 %. Die gute Dynamik wurde von allen wichtigen Wachstums­treibern unterstützt: Gourmet & Spezi-alitäten (+ 9,7 %), Outsourcing (+ 9,3 %) und Schwellenländer (+5,9 %), verstärkt durch ein verbessertes Marktumfeld.

Der bewusste Ausstieg aus weniger profitablen Kakaoverträgen im Umfang von 50.000 bis 60.000 t wurde abgeschlossen. Die Verkaufsmenge im ­Bereich Global Cocoa stieg im Be-richtsjahr um 0,4 %. Gleichzeitig wuchs das Schokoladengeschäft um 5,6 % – mit einer starken Performance in allen ­Regionen. Der Umsatz erhöhte sich dank eines guten Prduktmix – jedoch beeinträchtigt durch niedrigere Preise für Kakaobohnen und -produkte – um 1,9 % auf 6,8 Mrd. CHF.

Der Bruttogewinn stieg im abgelau-fenen Geschäftsjahr um 14,3 % auf knapp 987 Mio. CHF. „Dies war hauptsächlich auf das Wachstum der Verkaufsmenge, den Produkt- und Kundenmix sowie die wiederhergestellte Profi­tabilität des Bereichs Global Cocoa zurückzuführen“, erläuterte de Saint-Affrique. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich deutlich um 21,5 % auf gut 488 Mio. CHF. Der wiederkehrende Betriebsgewinn, ohne einen Einmaleffekt von 18 Mio. CHF aus Akquisiti­onen, stieg um 17 % auf 470 Mio. CHF. Insgesamt belief sich der wiederkehrende EBIT pro Tonne, ohne Einmal­effekt aus Akquisitionen, auf 246 CHF, eine Steigerung um12,1 %.

Der Konzerngewinn für das Jahr wuchs um 38,3 % auf 303 Mio. CHF. Der wiederkehrende Konzerngewinn nahm um 30,1 % zu. Dies spiegelt den starken EBIT, einen stabilen ­Steuersatz sowie geringere Finan­zierungskosten wieder.

Im Juli 2017 gab der Konzern die Akquisition von D’Orsogna Dolciaria in Italien bekannt. Das Unternehmen baut damit sein höherwertiges Spe­zialitäten- und Dekorationsgeschäft aus und wird so zu einem führenden ­Anbieter von Dekorationen und ­Einschlüssen in Westeuropa. Im September 2017 meldete Barry Callebaut zudem die Akquisition von Gertrude Hawk Ingredients in den USA. Damit erhält das Unternehmen spe­zialisierte Produktkompetenzen und -kapazitäten in den Bereichen Hohlkörperherstellung, Schokolierung und Umhüllung sowie Lösungen für geformte Einschlüsse und Erdnussbutter-Chips erhält.

„Wir werden die Umsetzung unserer Smart-growth-Strategie weiter­führen“, machte de Saint-Affrique in seinem Ausblick deutlich. „Die bes­seren Marktbedingungen für Kakaoprodukte und die leicht anziehende globale Nachfrage nach Schokolade in Kombination mit der konsequenten Umsetzung unserer Strategie geben uns die Zuversicht, unsere Mittelfristziele bis 2018/19 zu verlängern: Für die vier Geschäftsjahre 2015/16 bis 2018/19 streben wir im Durchschnitt ein Verkaufsmengenwachstum von vier bis sechs Prozent und einen über dem Verkaufsmengenwachstum liegenden EBIT in Lokalwährungen an – dies unter Ausschluss unvorhergesehener Ereignisse.“