Die im Jahr 2024 verkaufte Menge Schweizer Schokolade ist gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,6 Prozent auf insgesamt 209.096 Tonnen gestiegen.
Während sich der Inlandsmarkt mit einem Plus von 1,7 Prozent erfreulich entwickelte, stagnierte die Exportmenge (+ 0,2 %), was der Branchenverband Chocosuisse bei einem Exportanteil von 72,1 Prozent als „ein Warnzeichen für die Branche“ sieht.
Im vergangenen Jahr hat sich der Kakaopreis fast vervierfacht. So lag er Ende 2024 bei 10.888 US-Dollar pro Tonne (ICCO Daily Price), während er davor über längere Zeit mehrheitlich zwischen 2.000 und 3.000 US-Dollar gelegen hatte. Die Branche steht dadurch unter starkem Kostendruck. Die rekordhohen Kakaopreise führten dazu, dass die Schweizer Schokoladenhersteller erste Preiserhöhungen vornehmen mussten. Dies zeigt sich in einem markanten Umsatzwachstum von 13,3 Prozent auf 2,2 Mrd. Schweizer Franken. Dieser höhere Umsatz ist laut Chocosuisse durch die angestiegenen Kakaopreise begründet, die im Einkauf bezahlt werden mussten.
In dieses negative Bild passt, dass im Inland der Pro-Kopf-Konsum um 2,4 Prozent auf 10,6 Kilogramm sank. Dabei blieb der Konsum von Schweizer Schokolade stabil (+ 0,1 % auf 6,3 kg), während der Konsum von Importprodukten um 4,0 Prozent auf 4,3 Kilogramm zurückging. Der Importanteil im Inland liegt mit rund 40 Prozent aber weiterhin auf einem im langfristigen Vergleich hohen Niveau – im Jahr 2000 betrug er nur 19 Prozent. Mit Blick auf 2025 wird die große Frage sein, wie die Konsumentinnen und Konsumenten auf Preiserhöhungen reagieren werden. Denn der hohe Kakaopreis wird erst im Jahr 2025 vollumfänglich in den Ladengeschäften ankommen, da 2024 viele Schokoladeproduzenten noch günstigeren Kakao auf Lager hatten.
Beat Vonlanthen, Präsident von Chocosuisse, meint dazu: „Es bleibt zu hoffen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin den Wert qualitativ hochwertiger Schweizer Schokolade schätzen und ihr auch im veränderten Marktumfeld treu bleiben.“
„Unsere Unternehmen stehen unter erheblichem Kostendruck – trotz großem Effizienzstreben“, erklärt Roger Wehrli, Direktor von Chocosuisse. „Während der rekordhohe Kakaopreis alle Schokoladeproduzenten weltweit betrifft, sind unsere Mitglieder durch die protektionistische Schweizer Agrarpolitik zusätzlich benachteiligt.“ Beim Milchpulver bestehe ein partieller Ausgleich, beim Zucker hingegen trage die Branche die vollen Mehrkosten des Grenzschutzes allein. „Das schwächt unsere Position – sowohl im Inland als auch auf den Exportmärkten“, so Wehrli.