Die Politik muss für faire Wettbewerbsbedingungen im Binnenmarkt sorgen. Die deutsche Stärkeindustrie spielt eine Schlüsselrolle für die Transformation der Wirtschaft auf dem Weg zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele. Trotz ihrer Vorreiterrolle in der Bioökonomie steht sie unter „massivem Wettbewerbsdruck“, wie Peter Haarbeck, VGMS-Geschäftsführer, erläutert. Dabei sind die Probleme hinlänglich bekannt: Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Stärkeindustrie in Deutschland wird durch viel zu hohe und immer weiter steigende Kosten für Energie, Löhne und Transport bedroht. Während die Stärkeindustrie in anderen europäischen Ländern von niedrigen Energieabgaben und weiteren Kostenvorteilen profitiert, müssen die Stärkehersteller in Deutschland mit hohen Rohstoffkosten, hohen Gaspreisen, hohen Netzentgelten sowie zusätzlichen CO2-Kosten etwa als Teil der Lkw-Maut kalkulieren. So wird beispielsweise der Stärkekartoffelanbau in wichtigen europäischen Anbauländern massiv subventioniert, in Deutschland hingegen nicht. Gleichzeitig lassen sich die gestiegenen Kosten in der stark unter Druck stehenden Wertschöpfungskette nicht durchsetzen. So ist eine kostendeckende Produktion von nativen Stärken für die Papierindustrie kaum mehr möglich. „Soll die Industrie wettbewerbsfähig bleiben, müssen sämtliche Kosten herunter: Dies gilt für alle staatlich induzierten Kosten, insbesondere für Energie, Energiebereitstellung und Transport sowie für Lohnneben- und Bürokratiekosten.“ Für die Stärkeindustrie besonders ärgerlich: die Kosten, die durch Alleingänge der deutschen Politik entstehen. „Damit muss endlich Schluss sein. Faire Wettbewerbsbedingungen im europäischen Binnenmarkt vertragen keine nationalen Alleingänge!“ „Fakt ist auch“ – so Haarbeck weiter „will Politik und Gesellschaft regionale, resiliente Wertschöpfungsketten, muss sie auch die regionale Rohstoffbeschaffung und -verarbeitung im Land halten.“
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