Der Schweizer Rohstoffhändler Ecom übernimmt den deutschen Kakaoverarbeiter Euromar Commodities GmbH, der im August 2016 zahlungsunfähig geworden war und im Dezember 2016 Insolvenz angemeldet hat. Die Übernahme muss noch durch die deutschen Kartellbehörden genehmigt werden.

Ecom liefert Rohstoffe an an Schokoladenhersteller, Kaffeeröster und Baumwollfabriken und verfügt u. a. über Kakaohandelsfirmen und Kakaoverbarbeitungsbetriebe in den Niederlanden, Malaysia und Mexiko. Das Unternehmen plant, die Produktion von Euromar in Fehrbellin in der Nähe von Berlin wieder aufzunehmen und die 125 Mitarbeiter zu übernehmen. Durch den Ausbau der eigenen Kakaoverarbeitung verspricht sich Ecom eine Absicherung gegen Preisschwankungen am Rohstoffmarkt.

Euromar vermahlt Kakao zur Herstellung von Kakaobutter und -pulver, beides Zutaten für Schokolade und andere Süßwaren.

Grund für die Insolvenz war u. a. der Handel mit Futures an der Londoner Börse. Diese wurden nach dem Brexit und dem stark gefallenen Pfund zu einem teuren Problem für den Betrieb. Auch die Euromar-Muttergesellschaft Transmar war in Schwierigkeiten geraten, ebenso wie deren US-Tochtergesellschaft, die im Januar 2017 Insolvenz anmeldete. Es wird geschätzt, dass Euromar 150 t Kakaobohnen pro Tag vermahlen kann, was einer Jahresproduktion von 54.700 t entspricht.